Mama - ohne Namen | & | Vater unbekannt |
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black mackerel tabby | ??? | |
Niagara und ihr Bruder Yosemite wurden von uns im Alter von einer Woche aus dem Tierheim nordöstlich von Berlin geholt, weil unsere
Marly nur ein Maine Coon Baby am 31.05.24 geboren hat welches leider 7h später verstarb. Wir wollten sie nicht ohne
Babies lassen, hatte sie doch soviel Milch und Liebe zu geben. Also war der Gedanke sie als Amme zur Verfügung
zu stellen nicht fern. Aber man glaube nicht, daß das so einfach wäre..... was haben wir uns die Finger wund getippt
und sämtliche Tierheime, Katzenschutz-Organisationen und Auffangstationen abtelefoniert. Keiner hatte Babies die einer
Amme bedurften. Selbst das große Tierheim Berlin mit der ansässigen Tierarztpraxis, die in solchen Fällen das managed,
teilte mir in einem so derben und unfreundlichen Ton mit, daß sie sowas (Ammenaufzucht)nicht machen würden. Also haben
wir sämtliche Bekannten angeschrieben und dort nachgefragt, ob da nicht einer wen wüßte. Und tatsächlich, einen Tag später
hatten wir eine wilde Mutterkatze, die 2 Babies entbunden hatte sich aber nicht drum kümmern wollte. Und so wurden die beiden
Kleinen erstmal mit der Flasche gefüttert. Für den Tierheimalltag eine zusätzliche Herausforderung, da ja auch nachts alle
2-3 Stunden gefüttert werden muß. Das Tierheim war sichtlich erleichtert, daß es diese Verantwortung an uns abgeben konnte
und so zogen die beiden Kleinen 10 Tage nach deren Geburt zu uns. Zieh-Mama Marly war überglücklich und hat die beiden Kitten
sofort angenommen. Die erste Woche verlief gut, Niagara hatte ein etwas entzündetes Auge - was für uns nicht ganz ungewöhnlich
ist so kurz nach dem Augen öffnen - und wurde entsprechend von uns behandelt. Kurz darauf fing dann jedoch das Katerchen Yosemite an
zu schnüpfeln und kurz darauf waren dann alle 3 krank. Mama Marly mit Schnupfen und die beiden Lütten auch. Bei Niagara hatte sich
der Infekt mehr auf die Augen gelegt, die zeitweise so zugeschwollen waren, daß sie sie gar nicht mehr aufbekam. Wir haben dann mit
warmen Kochsalzlösung getränkten pads die Äuglein wieder geöffnet, mehrfach am Tag diverse Augensalben eingebracht, aber es sah zeitweise
so schlimm aus, daß wir dachten wir verlieren die Augen zur Gänze. Während Niagara noch in der Lage war zu nuckeln, konnte Yosemite
mit seiner verstopften Nase überhaupt nicht nuckeln und auch nicht aus der Flasche trinken, sodaß er alle 2-3 Stunden mit der
Pipette "beträufelt" wurde. Es wanderte einiges an Medizin in die Kleinen, von Antibiotika über Immunstimulantien und Astronauten
Nahrung. Kein günstiges Unterfangen, wissen wir doch alle was der Tierarzt heute kostet.
Ich stand die ganze Zeit über mit dem Tierheim in Kontakt und habe über den Zustand der Kitten berichtet. Die 1. Reaktion nachdem
die Kleinen so krank geworden sind war: "Oh, tut uns leid das zu hören!" Das war die einzige Reaktion von denen.
Mittlerweile ging es den Kleinen wieder besser, Niagara nahm auch gut zu, nur ihr Bruder Yosemite nahm nur sehr schleichend zu. Es
dauerte nicht lange und so wog sie fast das Doppelte von ihm. Während sie sehr schnell ans Dosenfutter und klitzeklein geschnittene
Frischfleisch kam verweigerte Yosemite das selbstständige Fressen. Dafür war er aber ratzfatz auf dem Schoß wenn ich mit dem
Milchfläschchen kam und wollte seine Ration aus der Pipette haben. Mittlerweile war das Näschen nicht mehr verstopft und er hätte
eigentlich nuckeln können, aber davon hielt er nichts. Er wollte seine Pipette haben. Festes Futter nahm er nur sehr wenig zu sich.
Es war ein sehr mühsamer Weg ein paar Gramm an ihn heran zubringen. Aber es ging.... Mit 8 Wochen wog er gerade mal 672g - im
Vergleich dazu hatte Niagara 1235g. Und dann kam es ganz plötzlich am 30.07.24 zu einem totalen Zusammenbruch des kleinen Körpers.
Beim Tierarzt wurde noch geröngt, Ultraschall gemacht aber es war nichts mehr zu machen. Das einzige was uns übrig blieb war ihn
schmerzfrei gehen zu lassen. Das reißt einem schon ein ganz großes Loch ins Herz..... da kämpft man um das kleine Leben, fragt nicht
nach den Stunden der Fürsorge - auch mitten in der Nacht - die dunklen Augenringe mangels Schlaf nimmt man eben hin. Geht zum Tierarzt,
gibt die Medikamente bangt und hofft. Freut sich über jeden kleinen Erfolg, über jedes Gramm Gewicht das zugenommen wurde und dann
trifft es einen so hart.
Auf alle weiteren Meldungen an das Tierheim kam soviel an feedback: 0 - NULL!! Und selbst als ich vom Tod des kleinen Yosemite berichtete
kam wieder nichts an Reaktion. Das war sehr ernüchternd und ja, auch sehr enttäuschend. Also ich kann dieses Tierheim in keinem Fall
empfehlen. Und auf Grund deren Verhalten werde ich wohl keine meiner Katzen jemals mehr als Amme wieder zur Verfügung stellen. Da will man
was Gutes tun und bekommt weder ein bißchen Unterstützung noch ein Dankeschön dafür angeboten. Wir hätten das Geld, was das alles gekostet
hat dem Tierheim nicht in Rechnung gestellt - wir wissen selbst, daß Tierheime knapsen und selbst nicht genug haben, aber ein "Können wir
irgendwie helfen" oder ein "Dankeschön, daß ihr das macht" - doch, das hätten wir schon erwartet. Aber vielleicht leben wir ja in einer
anderen Welt.
Mittlerweile ist Niagara - kurz Nia - eine stramme und lebenslustige junge Katzendame geworden, die eine Vorliebe für Frischfleisch hat,
mit Begeisterung mit Federn spielt und irgendwie immer einen Termin zu haben scheint - wenn sie nicht gerade schläft oder frisst.
Und nein, die Augen mussten ihr nicht entfernt werden, wir haben es wieder hinbekommen, das einzige was davon übrig geblieben ist, daß
die Äuglein manchmal tränen. Dann wird das ausgewischt und gut ist.
Wir würden uns für Niagara ein schönes Zuhause wünschen wo sie ein gesichertes Freigehege/Balkon haben darf und gern mit einem
Spielekumpel. Den braucht sie schon, schließlich ist sie jung und dynamisch.
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Niagara of Dragonlord, EKH Katze, frei |