Tiffany - oder kurz Tiffi - ist unsere Kindergärtnerin bzgl. der Maine Coon-Kitten.
"Tante Tiffi" hilft bei der Betreuung der flügge werdenden Jungtiere, leitet sie an
wie man was macht als ordentliche Katze und hat immer Zeit für die Kleinen, besonders
dann, wenn die Mama-Katze mal nicht will.
Tiffi wurde in der Nachbarschaft mit zwei weiteren Geschwisterchen im Schuppen geboren.
Kurz danach stand der Sohn (40jährig) mit ein paar Eiern in der einen Hand und einem
Rosensträußchen aus dem eigenen Garten in der anderen Hand vor unserer Tür und sagte:
"Die Katze hat gejungt. Und wir haben doch schon so viele Katzen. Ich will sie nicht tot
machen müssen, wollt Ihr denn nicht eine haben?" Na, das war ja das Richtige für uns. Wir
versprachen Hilfe und er solle ja keines der Babies "tot machen", denn wir würden alle nehmen.
Nachdem 6 Wochen vergangen waren und wir auch jeden Tag wenigstens einmal täglich die Mama mit
den Kleinen im Schuppen besucht hatten, haben wir die Mama-Katze kastrieren lassen und die Kitten
erstmals beim Tierarzt vorgestellt, da alle drei eine starke Bindehautentzündung hatten, was ja
auch nicht verwunderlich war in diesem rußigen und dreckigen Schuppen. Da laut Tierarzt wohl kaum
eine Genesungstendenz bestand, wenn sie in dieser dunklen Rußbuchte blieben, beschlossen wir, die
Babies zu uns zu nehmen und zu behandeln. Die Mama-Katze war eh nicht mehr sonderlich interessiert an
ihren Kindern und so hatten wir auch kein schlechtes Gewissen ihr die Babies wegzunehmen.
Glücklicherweise war keins der Kitten ernsthaft krank und unsere Quickstep hatte zu dem Zeitpunkt
ebenfalls Babies im fast gleichen Alter. Und so fügte es sich,daß Mama Quickstep die anderen drei
Babies adoptierte und sie wie ihre eigenen Kinder großzog. Und die Kitten hatten bis zu ihrer Abgabe
dann so doch wieder eine "Mama". Bruder "Ramentorius = Tori" und Schwester "Lilly" gingen zusammen
an ein sehr nettes Ehepaar und Tiffi blieb bei uns als Zwingermaskottchen. Und so wurden aus den
grau-schwarzen, rußigen, strapsbeinigen Schuppenkätzchen doch allesamt wunderschöne Hauskätzchen.
Aber irgendwie werden wir den Verdacht nicht los, daß da doch auch mal vor Urzeiten eine Rassekatze
(ggf.Perser) quergeschossen ist, denn für eine Hauskatze hat Tiffi ein viel zu weiches und
fülliges Fell. Aber egal, ob nun adelig, halbadelig oder gar nicht adelig - unsere Tiffi geben wir
nicht mehr her, schließlich kann keine so schön fordernd miauen und einen mit strafenden Blick aus ihren
grasgrünen Augen bedenken, wenn nicht gleich auf ihr Geheiß die Türen geöffnet werden. Und sie kann
darin sehr ausdauernd sein! Bislang hat sie immer gewonnen!
Am 1.Oktober 2011 ist unsere kleine dralle Hauskatze Tiffi nach schwerem Krebsleiden erlöst worden. Wir hatten
so gehofft, daß die Operation im Dezember 2010 erfolgreich war und ein halbes Jahr hatten wir auch keine Neubildungen
festgestellt. Aber dann kam im Juli 2011 der Tumor im Nacken zurück und wuchs rasend schnell. Eine zweite Operation
erfolgte aber schon nach 7 Wochen war der Tumor wieder da. Die Tierärztin sagte, wir sollten ihr die letzten Tage
so schön wie möglich machen, denn sie würde zu keiner weiteren Operation raten, der Krebs war einfach zu aggressiv
und hatte dann auch schon gestreut. Wie hatten wir gehofft, daß unsere Tiffi eine steinalte Hauskatze wird - aber
das war uns nicht vergönnt. Wir vermissen das fordernde Miauen, den strafenden Blick aus den wunderschönen grünen
Augen so sehr, auch wenn es damals oft genervt hat.
Ja, man weiß viele Dinge oft erst dann zu schätzen, wenn man sie verloren hat.